Stimmen der Projektteilnehmer

>> Zum Thema Motivation ...

Sylvia:
Als wir während eines langen JG-Abends bei Kerzenschein und Tee erstmalig von den Ideen hörten, staunten wir zunächst nicht schlecht: es sollte eine Ausstellung von Jugendlichen für Jugendliche gestaltet werden, deren Themen zunächst Tod, Liebe, Glück… beinhalteten. Wir bekamen den Hinweis, dass nicht eine gewöhnliche Ausstellung mit (verstaubten) Glasvitrinen oder mit (uralten) Bildern entstehen sollte, sondern eine interaktive Erlebnisausstellung das Ziel war. Mit steigender Motivation ließen wir unserer kreativen Seite freien Lauf, und nach der Devise „Nichts ist unmöglich!“ entstanden zahlreiche Vorschläge.

Anne:
Ich war an diesem Projekt sofort interessiert. Ich konnte mir nicht gleich vorstellen, wie das Thema „Werte“ umgesetzt werden kann.

Stephanie:
Als uns vor einiger Zeit im Religionsunterricht angeboten wurde, eine Ausstellung zum Thema „Wurzeln und Flügel“ mit dem Schwerpunkt Werte und Normen mitzugestalten, habe ich mich zu Anfang nicht sehr stark angesprochen gefühlt. „Ich habe meine Werte“, dachte ich mir. Ich glaubte zu wissen, was im Leben wichtig sei. Hätte mich zu diesem Zeitpunkt jemand nach meinen Werten gefragt, so hätte ich geantwortet: Familie, Freunde, ein guter Beruf... Dennoch habe ich mich entschlossen, an dieser Ausstellung mitzuwirken, sei es zum Teil aus Neugier auf die Ausstellungsvorbereitung oder einfach Lust auf etwas Neues.

Eva:
Erwartungen an das Projekt hatte ich dahingehend, dass ich davon ausging, Ideen zu liefern, die womöglich verarbeitet werden. Doch in dem Maße in der Ausstellung involviert zu sein, wirklich einer der „Macher“ zu sein, hätte ich mir nie träumen lassen…

Karolin J.:
Ich persönlich wurde durch eine Freundin angeregt, zu dem Treffen zu gehen, das uns allen am Anfang – zugegebenermaßen – etwas ominös erschien. Werte, diese abstrakten Begriffe der menschlichen Psyche, sollten ausgestellt werden!

Christiane:
Zum ersten Treffen bin ich eigentlich nur hingegangen, weil meine Religionslehrerin mich gebeten hatte. Doch das Thema hat mich dann doch interessiert. Werte sind eigentlich ziemlich wichtig in meinem Leben, und ich stelle in dieser Hinsicht vielleicht auch zu hohe Ansprüche an meine Mitmenschen.


>> Zum Thema Ideen/Arbeit ...

Karolin J.:
Wir trafen uns alle fast regelmäßig, um über die Werte zu sprechen, die unserer Meinung nach in das Ausstellungskonzept gehören. Diese Vorarbeit war äußerst interessant, da man auf diese Weise eine Menge über die Vorstellungen der Anderen erfuhr, die wider gesellschaftliches Erwarten sehr widersprüchlich waren. Also kein berüchtigter „Werte-Einheitsbrei“ der Jugend! Immer wieder stießen wir aneinander und konnten uns oft erst nach mehreren Treffen einigen.

Franziska:
Es war beeindruckend, dass jeder in der Gruppe andere Grundauffassungen zum Thema hatte.

Carolin R.:
Beim ersten Treffen fühlte ich mich schon etwas fremd. Ich bin nicht religiös und kannte nicht alle in der Gruppe. Da habe ich erst einmal gedacht: „Oh je, die sind ziemlich christlich!“ Aber meine Bedenken haben sich dann völlig zerschlagen. Es hat Spaß gemacht, im Kreis zu sitzen und zu diskutieren, Vorschläge für den Flyer zu machen, Märchen auszuwählen… Wir haben über die Dinge geredet, die uns wichtig sind. Ich zeichne gern und habe auch einmal meine Zeichenmappe mitgebracht. Später wurde ich dann gefragt, ob ich den Engel für das Ausstellungsplakat zeichne.

Anne:
Wenn ich Ausstellungen besucht habe, dann hat mich bisher immer gestört, dass diese oft nur aus Dingen zum Anschauen bestanden.
Wir trafen uns mit Frau Thiekötter, die uns die Räumlichkeiten in der Wintergrüne zeigte und ihre Vorhaben und Ideen erläuterte. Zum ersten Mal war das Projektteam zusammen, aber diesmal nicht mit Zettel und Stift, sondern vielmehr mit unseren persönlichen Beiträgen. Jetzt galt es, in einer Gruppe brauchbare Inspirationen zu sammeln. Mit unseren Vorschlägen nahmen wir sofort Einfluss auf das Gesamtwerk, was die Motivation natürlich steigen ließ.

Christiane:
Leider habe ich irgendwann aufgehört, an dem Projekt teilzunehmen, weil ich immer (zu) viel zu tun habe. Da war es mir nicht möglich, noch bei den zahlreichen Treffen für die Vorbereitung der Ausstellung mitzuarbeiten, obwohl es mir eigentlich wichtig gewesen wäre. Irgendwie haben Werte ja auch immer etwas mit dem Ziel und dem Sinn unseres Lebens zu tun – und das ist, glaube ich, mein Lieblingsthema.


>> Zum Thema Ergebnisse/Rückblick ...

Franziska:
Es war für mich eine neue Erfahrung, unmittelbar mitzuerleben, wie eine Ausstellung entsteht und welche Arbeiten dafür notwendig sind. Ich fand es sehr schön, dass wir im Rahmen des Projektes die Möglichkeit hatten, uns die Anne-Frank-Ausstellung in Frankfurt anzusehen.

Sylvia:
Ich denke, mit dieser multimedialen Erlebnisausstellung einen „Spiegel der heutigen modernen Gesellschaft“ aufzustellen, der hoffentlich nicht „unbeschaut“ bleibt, sondern auf (verloren gegangene) Werte hinweist und damit die Bedeutung ethisch-moralischer Aspekte im gegenwärtigen Umgang miteinander deutlich macht (Versuch, Ausländerhass und Generationskonflikte zu hinterfragen, mit dem Ziel der Beseitigung).

Eva:
Es ist uns gelungen, Werte nicht einfach Werte sein zu lassen, sondern ihnen etwas ganz Bestimmtes zu entlocken – den Zeitgeist. Den Zeitgeist, der auch die „desinteressierte Jugend“ wachrütteln soll. Und die Besucher sollen mit einem neuen Bewusstsein ihrer Wurzeln und ihrer Fähigkeiten und Möglichkeiten, den Flügeln, aus unserer Ausstellung gehen.

Stephanie:
Ich habe die vielen verschiedenen Gesichter und Facetten mitbekommen, die das Thema Werte beinhaltet und mir ist auch bewusst geworden, welchen Wert christliche Tugenden und Werte haben –  wie Nächstenliebe, gegenseitige Hilfe oder einfach nur mal freundliche Worte. Durch dieses Projekt wurde mir ebenfalls bewusst, wie gut es uns in Deutschland eigentlich geht und wie dankbar wir für unsere Werte sein sollten.

Karolin J.:
Der Grund für viele Uneinigkeiten ist die Kluft zwischen den Wertvorstellungen, besonders zwischen denen der Generationen: Die Ältere versteht nicht, wovon die Jüngere redet, wenn sie von ihrer „Freiheit“ und „Erfüllung“ spricht. Werte sind vielschichtig, man kann sie schnell falsch interpretieren, und sie sind massiv an unvermuteten Orten versteckt. Ob wir während der Treffen etwas im Sinne von Moral gelernt haben, kann ich nicht sagen; Fakt ist, dass auch Moral nur eine Frage der Auslegung ist.

Anne:
Da ich mich gerne kreativ betätige, hat mir die Arbeit an dem Projekt viel Spaß gemacht.


>> Zum Thema Zukunftspläne ...

Christiane:
Was ich später mache? So richtig weiß ich das noch nicht. Ich hoffe und ich vertraue darauf, dass Gott mir den richtigen Weg zeigt, wenn es an der Zeit ist. Im Moment kann ich mir folgende Richtungen vorstellen: Musik, Religion, Sprache.

Franziska:
Was meine Zukunft angeht, habe ich noch keine konkreten Pläne. Auf jeden Fall möchte ich nach dem Abitur studieren.

Carolin R.:
Ich möchte mein Abitur machen und danach Grafikdesign studieren, weil ich gern zeichne und auch gut programmieren kann. Nur zu programmieren – auch wenn ich mit Zahlen umgehen kann – fände ich auf Dauer zu langweilig. Ich habe mich mit anderen unterhalten und mir wurde Stuttgart als Studienort empfohlen. Aber da bin ich nicht festgelegt.

Anne:
Man muss den Mut haben, Dinge auszuprobieren. Nach der Schule steht für mich fest, dass ich für ein Jahr ins Ausland gehe, um dort zu arbeiten, Erfahrungen zu sammeln und meine Sprachkenntnisse zu verbessern.

Stephanie:
Wenn ich in die Zukunft und speziell in meine eigene schaue, habe ich auch Angst vor einem raschen Werteverfall, denn es ist nicht mehr zu leugnen, dass die Welt nur noch den Maßstab „Materialismus“ besitzt. Ich habe Angst, dass in Zukunft nur noch der arbeitsfähige Mensch wertvoll sein könnte. Dies wäre jedoch nur ein Horrorszenario, welches meiner Meinung nach durch Ausstellungen und Konfrontationen verhindert werden könnte. Man darf die christlichen und allgemeinen Werte nicht vergessen. Ich möchte ab Oktober Medizin studieren und anderen Menschen helfen. Weiterhin werde ich versuchen, meine Werte trotz Materialismus und Kapitalismus zu leben.

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