Archiv 2022

Klimakrise, Rohstoffmangel: unlösbare Probleme?

Pünktlich zum Klimagipfel der UN eröffnete in der Ev. Jugendbildung am 1.11.2022 eine Sonderausstellung, die sich den Fragen stellte, die mit Rohstoffverteilung und –nutzung zu tun haben. 6 Themenkomplexe arbeiteten leicht verständlich die Zusammenhänge ungezügelten Rohstoffhungers, aber eben auch Wege aus der Krise auf. Autos, oder auch die Mobiltelefone, benötigen Rohstoffe, die allmählich knapp werden. Ebenso wächst die Erdbevölkerung dramatisch und hat 2022 die 8 Mrd. Grenze erreicht. Alle Länder erheben verständlicherweise Anspruch auf die Rohstoffe der Erde für ein Leben in Wohlstand.

Wie finden wir zu einer gerechteren Verteilung, die in der Folge dazu beitragen kann, dauerhaft Frieden auf der Welt zu schaffen? Ist Recycling und seine Spielarten geeignet, Rohstoffe zu erhalten? Was kann jeder Mensch tun, um unser Ökosystem zu stabilisieren, denken wir nur an Kleidung, Ernährung und Fortbewegung… Welche Chancen eröffnen uns Zukunftstechnologien? Alle diese Fragen laden die Besucher ein, sich des Wertes der eigenen kleinen Schritte auf dem Weg der Rohstoffsicherung bewusst zu werden.

Landesgartenschau 2022

2022 war für Torgau Landesgartenschau Jahr. Selbstverständlich war die wintergrüne mit Programmen mit auf dem Gelände. Unter sommerlichen Temperaturen entstanden zum Beispiel Insektenhotels beim „Upcycling“, aber auch „Reformation“ oder „Teamentwicklung“ waren gefragte Themen.

 

Austellung "AUS GRAU WIRD BUNT"

  • 6.7.2022 bis 3.10.2022 in der Wintergrüne in Torgau
  • 6.7.2022 Eröffnung der Ausstellung, Vernissage mit kunstähnlicher multimedialer Lesung mit musikalischer Begleitung, anschließende Frage- und Diskussionsrunde mit dem Autoren und Zeitzeugen-Bildungsreferenten Geralf Pochop zum Buch ""Untergrund war Strategie. Punk in der DDR: Zwischen Rebellion und Repression"
  • 3.10.2021 Finissage zum Tag der deutschen Einheit mit kunstähnlicher multimedialer Lesung mit musikalischer Begleitung, anschließende Frage- und Diskussionsrunde mit dem Autoren und Zeitzeugen-Bildungsreferenten Geralf Pochop zum Buch „Zwischen Aufbruch und Randale: Der wilde Osten in den Wirren der Nachwendezeit“

Durch die Ausstellung „AUS GRAU WIRD BUNT“ des Autoren und Zeitzeugen-Bildungsreferenten Geralf Pochop werden die Themen DDR-Diktatur, Represionen gegen widerständische Jugendliche in der DDR, Friedliche Revolution, Aktionen gegen die Mauer, Mauerfall, Wiedervereinigung, Reisefreiheit und Baseballschlägerjahre diskutiert. Als Verfolgter der Stasi, politischer Gefangener und Fluchthelfer berichtete er darin über die Repressionen gegen widerstandsfähige Jugendliche in der DDR-Diktatur und deren Rebellion dagegen. Die Ausstellung besteht aus sechs großen Roll Ups auf denen Fotos, Stasiaktenauszüge und Texte von Geralf Pochop (und seiner Wegbegleiter) zu sehen sein werden. Seine Fotos, die er im Mai 2020 dem Archiv der DDR

Opposition zur Verfügung gestellt hat, gewähren einen sehr persönlichen und authentischen Einblick in die Punk-Kultur der 1980er Jahre.
Die Ausstellung wird durch zwei kunstähnliche multimediale Lesungen mit musikalischer Begleitung, anschließende Frage- und Diskussionsrunde mit dem Autoren und Zeitzeugen-Bildungsreferenten Geralf Pochop, sowie vier öffentlichen, moderierten Dialogrunden umrahmt. Zu den Gesprächsrunden werden Zeitzeugen als Gäste vor Ort sein.

 

Im Mai wurde die neue Ausstellung eröffnet


Sehr geehrte, liebe aus nah und fern angereiste Eröffnungs – Gäste

Wie geht es Ihnen, wenn Sie einen Neuanfang wagen? Etwas Vertrautes verlassen, neue Wege betreten? Wie viele neue Perspektiven wünschen Sie sich?  
Ich kann nur aus der letzten Erfahrung, die mit dem Umbau der Ausstellung berichten: Es ist spannend! Es macht Freude, und es geht an die Substanz. Das Ringen um den Kurs der neuen Ausstellung mit dem alten Namen ist mir auch heute noch sehr präsent. Dank an dieser Stelle an alle, die daran glauben, dass dieser Teil unseres kirchlichen Wirkens notwendig ist.

Zu verstehen, dass diese Art von Verkündigung durchaus und gerade in Zeiten von Stellenplänen und Budgetknappheit ihren Platz hat, ist mutig und zeigt die uns Christen innewohnende Hoffnung. Aber: Ausstellungen gibt es eigentlich in Sachsen genug, und ich erlebe, dass wir um unseren Platz in der Kulturlandschaft kämpfen müssen, mit Bildungsarbeit auf hohem Niveau, ausdauernder Öffentlichkeitsarbeit und kreativen Impulsen in der Netzwerkarbeit der Kommune. Schön, dass so viele Torgauer Akteure heute hier dabei sind.

 Mutige Menschen unseres Kirchenkreises haben nach 17 Jahren Laufzeit „Wurzeln und Flügel“ an eine Modernisierung und grundhafte Neugestaltung gedacht, die Potentiale der Einrichtung gesehen und geholfen, dass der Kirchenkreis in Gestalt des Kreiskirchenrates die Mittel bereitstellen konnte. Ungefähr zwei Jahre Planen, Konzepterstellen und  - verwerfen, Brainstorming und am Ende handgreiflicher Umbauten hat es gedauert. Heute ist der Moment gekommen, die an neue Sehgewohnheiten und Wünsche der Besucher angepasste Ausstellung zu eröffnen. Schön, dass Sie dabei sind.  

Dieser Eröffnung vorausgegangen ist ein Testlauf am 29.03., für den sich eine Schulklasse der Montessori – Oberschule qualifiziert hatte und die formelle Übergabe am 31. März aus den Händen der bundesweit renommierte  Firma musealis aus Weimar. Derzeit sind sie beschäftigt eine WanderAusstellung unter dem Titel

MENSCHEN, BILDER, ORTE – 1700 JAHRE JÜDISCHES LEBEN IN DEUTSCHLAND –  
Oder für das Bundesarchiv GESCHICHTE & ERINNERUNG  – DAS BUNDESARCHIV – DIE WANDERAUSSTELLUNG  zu erstellen
sowie ERLEBNISPORTALE – AUDIOWALKS & FEATURES

in verschiedenen Städten bundesweit.  MusealisMitarbeiter haben erst gestern letzte Handgriffe, den Feinschliff sozusagen, an einzelnen Modulen vorgenommen. Ein kleiner Kreis der Mitdenker und Mitgestalter ist aber heute dabei, Celina und Angelina aus dem Johann Walter Gymnasium zum Beispiel, die Briefe geschrieben haben, die Sie nachher entdecken können, unser FsJler Constantin, der großartige Ideen geliefert hat. Gemeinsam noch mit anderen Jugendlichen haben sie im Februar bei bitterer Kälte im Hof der Wintergrüne das Graffitty hergestellt. Oder Annika Meckel und Stefan Fenchel vom Team der Ev. OS Bad Düben, sowie Verkündigungsmitarbeiter und ehrenamtlich tätige des Kirchenkreises. Dank für jeden Impuls, jedes Gespräch!

Wir sind sicher, dass für die verschiedenen Themen, die Schulen bei uns in den letzten Jahren erleben konnten, auch diese Ausstellung eine perfekte Basis ist. Zum anderen ist die in unmittelbarer Nähe befindliche Jugendherberge ein großartiger Partner in der Besucherfindung und – betreuung. Ich denke, das können wir in der nächsten Zeit noch besser nutzen. Werteorientierung, ein klarer Standpunkt in den von Meinungsvielfalt und Fake News geprägten Zeiten wird, davon bin ich überzeugt, immer wichtiger werden und deshalb weiterhin unser Schwerpunkt sein. Davon ausgehend werden Schulen auch bei Teambildung, Kommunikation, Wandertagen zu verschiedenen Themen unterstützt. Und nicht zuletzt ist auch das Thema der Reformation, mit dem wir gestern sogar auf der landesgartenschau präsent waren, ein wichtiges Element, dem wir uns nicht nur historisierend nähern, sondern durchaus Brücken in die Gegenwart bauen.  

„Wie ist denn nun die neue Ausstellung?“, fragte letztens ein eintretender Besucher. „Sie ist, was Du draus machst“, tönte ihm entgegen (nicht von mir!). Und das dürfen Sie nun gern selbst ausprobieren. Lassen Sie sich überraschen, von Stationen, die konkret sind, und gleichzeitig Abstraktionen von allgemeinen Situationen darstellen können. Die Werte sichtbar machen und uns erinnern lassen, was uns zu der Person  gemacht hat, die wir sind. Welche Traditionen sind uns wichtig und warum? Welche Rolle spielt die Religion in unserem Leben? Woran glaube ich? Hat die Gemeinschaft eine Chance? Gehen Sie gleich mit ihren Kopfhörern auf Wanderschaft durch den Schulhof, den Dachboden, das Wohnzimmer und auch das Jugendzimmer bis Sie in der Küche vielleicht ihr Lebensrezept entdecken. Finden Sie die roten Fäden die sich durch die Räume ziehen und entdecken Sie sich selbst. Fragen Sie uns, wenn etwas unverständlich bleibt und geben Sie uns Rückmeldung, was Sie in der Ausstellung erfreut oder verwirrt.
Wie in der alten Ausstellung wird es darum gehen, dass wir nicht Antworten auf Fragen geben, sondern dass die Besucher Lust bekommen, eigene Fragen an das, an ihr Leben zu stellen.  Und mir ist ein kurzer Text von Kafka in den Sinn gekommen, den ich sehr passend finde:

Es ist sehr gut denkbar, daß die Herrlichkeit des Lebens um jeden und immer in ihrer ganzen Fülle bereit liegt, aber verhängt, in der Tiefe, unsichtbar, sehr weit. Aber sie liegt dort, nicht feindselig, nicht widerwillig, nicht taub. Ruft man sie mit dem richtigen Wort, beim richtigen Namen, dann kommt sie.  

Das schrieb er in den Tagebüchern, 18. Oktober 1921

Und ich denke, auch wir können aufmerksam, suchend bleiben.

Ich bin sicher, die Ausstellung hilft dabei.

 

Graffitiworkshop

Bei klirrender Kälte fand am 26.2.2022 im Hof der Wintergrüne 2 ein Graffitiworkshop statt. Angeleitet wurden die Jugendlichen durch den Kunstpädagogen und Sprayer Oscar Metzger aus Leipzig. Er zeigte, wie es geht und ließ ansonsten der Kreativität der jungen Leute freien Lauf. Es entstand ein Riesenbild, das die Inhalte der Ausstellung wie in einem Filmtrailer andeutet und Spielräume für Phantasie eröffnet. DANKE an alle Gestalter!

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